Deutschland: Niedersachsen schafft als nächstes Bundesland die Kita-Gebühren ab

Mit diesem Entscheid entfällt die Kita-Finanzierung in Niedersachsen vollständig auf das Bundesland und die Kommunen. Diese müssen über die Aufteilung der Kosten erst noch Verhandlungen führen; der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund forderte aber bereits, dass mindestens 60 Prozent der Kosten vom Land getragen werden müssen.

Bereits seit zehn Jahren ist die Tagesbetreuung von 2- bis 6-Jährigen Kindern für Eltern im Bundesland Rheinland-Pfalz gebührenfrei. Auch das Bundesland Hamburg garantiert seit 2014 eine für die Eltern kostenlose Kinderbetreuung, zumindest im Umfang einer Grundbetreuung von fünf Stunden täglich. Im Sommer 2017 beschloss auch das Bundesland Hessen, die Kita-Gebühren für Eltern ab 2018 fast vollständig abzuschaffen.

Nach dem Entscheid Niedersachsens melden sich auch kritische Stimmen von politisch Verantwortlichen aus anderen Bundesländern zu Wort: So betonte die Kultusministerin Baden-Württembergs, Susanne Eisenmann, dass Qualitätsverbesserungen aus ihrer Sicht Vorrang haben müssen vor der Gebührenfreiheit.

Nachdem sich die Gebührenfreiheit dieses Jahr also in weiteren Bundesländern durchgesetzt hat, äussert sich auch der deutsche Städte- und Gemeindeverband besorgt: Angesichts des notwendigen quantitativen Ausbaus und den Massnahmen zur Qualitätsverbesserung in der Kindertagesbetreuung sei die Beitragsfreiheit zurzeit der falsche Schritt. In Deutschland tragen die Kommunen oftmals die Hauptlast der Kosten der familienergänzenden Kinderbetreuung. In der Schweiz sind dies dagegen die Eltern.

Medienberichte: