Im Anschluss an die OMEP Jahresweltversammlung fand die Konferenz "Conditions of Early Childhood Education Today: A Foundation for a Sustainable Future" vom 27.-29. Juni 2018 in Prag statt. An der Konferenz waren über 700 Fachleute aus 63 Ländern vertreten.
Die OMEP Konferenz 2018 wurde durch sechs Keynote Speeches von bedeutenden Persönlichkeiten in der Geschichte der OMEP eröffnet:
- Åsa Kaj Fölster (Schweden), eröffnete die Reihe der Keynotes als Überraschungsgast. Fölster ist die Tochter von Alva Myrdal, eine der Gründungsmitglieder der OMEP und spätere Friedensnobelpreisträgerin.
- Audrey Curtis (GB), ehemalige Weltpräsidentin (1999-2001), blickte unter dem Titel "Reflections on the role of OMEP 1948-2018" auf die 70-jährige Geschichte der OMEP zurück. Ihr war es wichtig, die Ausgangsgedanken der zweiten Gründerin, Lady Allen of Hurtwood (GB), in Erinnerung zu rufen. Nach dem 2. Weltkrieges war es nicht nur ein Gebot der Stunde den vom Krieg betroffenen Kindern zu helfen, sondern auch durch Förderung der Frühpädagogik Kinder für eine demokratisch organisierte, friedliche Welt zu erziehen.
- Ingrid Engdahl (Schweden) fasste das bisherige Engagement der OMEP im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Referat "It is time to do the right things: The role of early Childhood Education for a sustainable society" zusammen.
- Ondrej Kascak (Tschechien) und Branislav Puppa (Slowakei) untersuchten in ihren Referaten die Sprache der nach dem PISA Schock in Deutschland entstandenen Bildungspläne für den Kita-Bereich sowie die Präsenz der Religion auf die Curricula in Indonesien und Nepal.
- Patricia Mònica Sarlé (Argentinien) stellte sich in ihrem Referat der Frage, wie qualitativ hochstehende frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung unter schwierigen Verhältnissen auf dem Land umgesetzt werden kann.
- Kathy Silvas (GB) versuchte auf Basis der wohl bedeutendsten Langzeitstudie in Europa über die Auswirkung der Früherziehung (Effective Provision of Preschool Education EPPE) und vieler Anschluss-Studien wie SPEEL, REPEY und EPPSE, die Frage zu beantworten, wie der Bildungsabstand, den Kinder aus unterprivilegierten Familien beim Schuleintritt gegenüber Kindern aus gut situierten Familien aufweisen, geschlossen werden kann. Sie bezog sich dabei auf die von der EU finanzierten Studie CARE (Curriculum Quality Analysis and Impact Review of European ECEC, 2014-16). Dabei zeigte sich die Wichtigkeit einer positiven Selbsteinschätzung, die Fähigkeit, soziale Beziehungen aufbauen zu können, sich Lernprozesse zu erarbeiten und Selbstregulierung zu entwickeln – dies alles unter der Bedingung einer anregenden Umgebung.
Im Anschluss an die Keynote Speeches wurden von den verschiedenen Nationalkomitees über 350 Forschungsbeiträge in Symposien, Panels und als Posterpräsentationen vorgestellt. OMEP Schweiz stellte in diesem Rahmen das Paper "The implementation of SDG target 4.2 in Switzerland from an NGO perspective" vor.
Die OMEP Weltkonferenz dient den Teilnehmenden vor allem dazu, den neusten Stand der Forschung bezüglich frühkindlicher Bildung kennenzulernen und sich über politisch relevante Forschungsergebnisse aus erster Hand zu informieren. Zudem können Kontakte zu anderen Nationalkomitees geknüpft sowie Erfahrungen ausgetauscht werden.
Die OMEP Weltkonferenz 2019 findet in Panama statt. Weitere Informationen dazu folgen.
Das Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz nimmt seit 2015 die Aufgaben des Schweizer Nationalkomitees OMEP Schweiz wahr. Die OMEP Schweiz wird von der Schweizerischen UNESCO-Kommission unterstützt.
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