Stadt Bern: Gemeinderat gegen Betreuungsgutscheine
Der Stadtberner Gemeinderat (Regierung) spricht sich in seiner Antwort auf eine interfraktionelle Motion von GFL/EVP, FDP, BDP/CVP und GLP gegen eine Einführung von Betreuungsgutscheinen aus.
Den Entscheid für den Systemwechsel traf der Stadtrat am 18. Februar 2010 mit 42 gegen 30 Stimmen. Damit wird die Stadt Bern als zweite Schweizer Stadt nach Luzern Betreuungsgutscheine einführen. So werden nicht mehr direkt die Krippen, sondern die Eltern subventioniert.
Von den Betreuungsgutscheinen erhoffen sich die Berner Parlamentarierinnen und Parlamentarier mehr Markt, bessere Chancen für private Anbieter und die Unterstützung erwerbstätiger Eltern. Allerdings gab es auch einige Bedenken: So könnte die soziale Durchmischung abnehmen, sozial Schwächere könnten zu wenig unterstützt werden und der Wettbewerb über die Qualität könnte negative Auswirkungen haben, wenn es nur noch ums "Hüten" geht.
Die Stadt Bern muss nun beim Bund ein Pilotprojekt beantragen. Nach vier Jahren wird dann über die definitive Einführung der Gutscheine entschieden.
Der Gemeinderat muss ausserdem dem Volk einen Gegenvorschlag zur SP-Initiative "Kindertagesstätten ohne Warteliste" vorlegen, da diese dem Gutscheinmodell teilweise widerspricht.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Journalbeitrag zum Entscheid des Gemeinderats (siehe unten).