VOX-Analyse: Familienartikel scheiterte an Angst vor Kosten und föderalistischen Einstellungen

Carmen Walker Späh (Präsidentin der FDP-Frauen) sagt dazu gegenüber tagesanzeiger.ch: "Die FDP hätte ihre Basis überzeugen können".


Standpunkte der Parteien entscheidend

Die Anhänger von SP und Grünen mit deutlichen Mehrheiten (80% bzw. 87%) ein Ja ein, bei den CVP-Sympathisanten war die Ja-Mehrheit (61%) schon weniger deutlich. Die SVP-Anhänger lehnten die Vorlage deutlich (82%) und die FDP-Sympathisanten knapp (57%) ab.


Werteinstellungen spielten eine Rolle

Eher Nein zum Familienartikel sagten Personen, die föderalistische Lösungen bevorzugen (58% Nein). Und wer traditionelle Werte unterstützt, sprach sich weniger häufig für den Familienartikel aus (33% Ja) als Stimmende, die moderne Werte vertreten (70% Ja).


Kosten- und Förderalismusargumente führten zum Nein

Was schon aufgrund des Volksmehrs (53.4%) für den Familienartikel deutlich wurde, bestätigt sich in der Analyse der Motive und Argumente für den Stimmentscheid: Die Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich prinzipiell eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Entscheidend für die Nein-Stimmenden waren die Angst vor den Kostenfolgen der Vorlage oder die Ansicht, dass im Bereich der Familienpolitik die Autonomie der Kantone und Gemeinden gewahrt werden sollte.

NKS-Publikation: Abstimmung über den Familienartikel - wie weiter?