Am 9. Februar 2014 wird das Genfer Stimmvolk über das neue Kindertagesstättengesetz (Loi sur les structures d'accueil de la petite enfance) abstimmen.
Der Genfer Grosse Rat (Parlament) hat dieses im Mai 2013 verabschiedet, um dem Mangel an KinderbetreuerInnen zu begegnen und gleichzeitig die Anzahl der Krippenplätze zu erhöhen (vgl. Artikel Tribune de Genève, 20.01.2014). Ein linkes Komitee befürchtet jedoch Qualitätseinbussen und hat deshalb das Referendum ergriffen, so dass nun das Volk über das Gesetz entscheiden wird.
Derzeit fehlen im Kanton Genf 2'000 bis 3'000 Krippenplätze, die gemäss einem 2012 beschlossenen Verfassungsartikel bis 2017 von den Gemeinden bereitgestellt werden müssen. Um diesen Mangel zu beheben, haben sich rechte Parteien und das Mouvement Citoyens Genevois (MCG) für eine Gesetzesreform eingesetzt, welche die Kosten eines Krippenplatzes senken und dadurch mehr Plätze generieren soll.
Unmittelbar nach der Verabschiedung des neuen Gesetzes wurde von linken Parteien und Gewerkschaften das Referendum ergriffen. Die mit dem Gesetz vorgesehenen Änderungen würden insbesondere zu einer Senkung des Betreuungsschlüssels (Anzahl Kinder pro BetreuerIn) führen und gemäss Referendumskomitee die Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung der Kinder gefährden.
Gemäss einem im Le Temps erschienen Artikel (05.02.2014) ist der Tarif eines Kitaplatzes in einer Genfer Kita teurer als in anderen Kantonen. Grund dafür seien die Rahmenbedingungen in diesem Bereich. Das Betreuungspersonal ist besser ausgebildet (50% ist auf hf-Niveau), wird besser entlohnt (+25%), arbeitet 35 Stunden pro Woche und hat Anrecht auf sieben Wochen Ferien.