Am 22. Mai 2014 trafen sich auf Einladung der Trägerschaft des Orientierungsrahmens für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung und der Sektion Drogen des Bundesamts für Gesundheit rund 20 Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Forschung und Betreuungspraxis zu der Dialogveranstaltung „Gesundheitsförderung in der frühen Kindheit: Was zeichnet kindgerechte und wirkungsvolle Prävention aus? Eine Spurensuche auf Basis des Orientierungsrahmens“.
Im Zentrum der Veranstaltung stand die Verbindung von Gesundheitsförderung und -prävention und frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung: Was macht qualitativ gute, kindgerechte Gesundheitsförderung für kleine Kinder aus? Sind Qualitätskriterien, die für die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung gelten auch wichtige Kriterien für gute Gesundheitsförderung für kleine Kinder? Kann der Orientierungsrahmen dazu beitragen, das Thema Gesundheit und kleine Kinder weiter zu vertiefen und Akteure zu vernetzen?
Fachinputs von Martin Hafen (Hochschule Luzern), Vincent Brügger (Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz) und Patricia Schwerzmann Humbel (Projektstelle Orientierungsrahmen) zeigten auf, welche Erfahrungen aus Projekten im Bereich Ernährung und Bewegung für kleine Kinder gezogen werden können, welche Schnittmengen zwischen frühkindlicher Bildung und Gesundheitsförderung/-prävention bestehen und was eine gute Gesundheitsförderung aus Sicht kleiner Kinder ausmacht.
Es wurde deutlich, dass qualitativ gute frühkindliche Bildung mit Gesundheitsförderung und -prävention in engem Zusammenhang steht. Das gilt sowohl auf der individuellen Ebene, weil gute frühkindliche Bildung das psychische und physische Wohlbefinden als Grundlage einer guten Entwicklung begreift, als auch auf struktureller Ebene, weil eine qualitativ gute und quantitativ ausreichende familienergänzende Kinderbetreuung die Chancengleichheit auf ein gesundes, selbstbestimmtes Leben erhöhen kann.
In den angeregten Diskussionen im Anschluss an die Fachinputs wurde unter anderem thematisiert, was es braucht, um den Beitrag der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung zur Gesundheitsförderung und -prävention real wirksam werden zu lassen. Betont wurde neben der koordinierenden Funktion des Bundes auch die Kooperation aller relevanten Akteure (Eltern, Fachpersonen, Betreuende) und die Vernetzung bestehender Angebote (Programme, Projekte, Beratungsstellen). Dazu sind genügend zeitliche und finanzielle Ressourcen und letztlich eine bessere Anerkennung der Arbeit mit kleinen Kindern erforderlich.
Die Projektstelle des Orientierungsrahmens wird die Resultate nun aufbereiten und im Sinne einer Sammlung von Bausteinen und Folgerungen als vertiefende Publikation zur Ergänzung des Orientierungsrahmens veröffentlichen.