Der Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz wurde von 2012-2014 breit angewendet und erprobt: Er wurde fast zehntausend Mal verkauft und von der Website heruntergeladen. 24 Partnerprojekte aus Praxis, Kantonen, Städten, Ausbildung und Verbänden in allen drei Landesteilen haben ihn angewendet. In Weiterbildungen, bei Referaten und in Workshops wurde er intensiv diskutiert und genutzt. Und im Rahmen der Dialogreihe sind ergänzend und vertiefend zum Orientierungsrahmen vier Fokuspublikationen zu den Themen Integration, Gesundheit, Sozialer Raum und Umweltbildung entstanden.
Anwendung und Erprobung in Partnerprojekten
24 Partnerprojekte von unterschiedlichen föderalen Ebenen und institutionellen Hintergründen haben mit dem Orientierungsrahmen gearbeitet und wurden von der Projektstelle dabei begleitet. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Vernetzung zwischen den Sprachregionen. Mit dem Orientierungsrahmen ist es gelungen, einen nationalen Diskurs im Fachbereich zu gestalten.
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Dialoganlässe und Fokuspublikationen
Jeder Dialoganlass widmet sich einem thematischen Schwerpunkt aus Sicht der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. Eingeladene Vertreterinnen und Vertreter aus Praxis, Ausbildung, Verwaltung und Wissenschaft diskutieren, welchen Beitrag der Orientierungsrahmen in der Schweiz zur jeweiligen Thematik leisten kann.
Basierend auf den Erkenntnissen und Anliegen dieser Anlässe entstehen die sogenannten Fokuspublikationen.
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Forschung
In der Anwendungs- und Erprobungsphase haben verschiedene Institutionen und Forschende auf der Grundlage des Orientierungsrahmens empirische und angewandte Bildungsforschung betrieben (Prof. Dr. S. Perren, Universität Konstanz / PH Thurgau, Prof. Dr. habil. C. Walter-Laager, Universität Fribourg). Parallel dazu diente der Orientierungsrahmen in vier Kitas als Grundlage für einen zweijährigen Organisationsentwicklungsprozess mit Fachberatung (vgl. Artikel im undKinder Nr. 92/2015) .
Referate und Weiterbildungen
Der Orientierungsrahmen stösst an diversen Fachtagungen, bei Referaten oder Weiterbildungen auf grosses Interesse. Er ist das einzige Dokument in der Schweiz, das als gemeinsame Referenz für verschiedene Akteursebenen (Praxis, Ausbildung, Verwaltung, etc.), verschiedene Sprachregionen und verschiedene Angebotstypen (Kita, Spielgruppen, Mütter- und Väterberatung, etc.) dienen kann.
Abschluss und Auftakt zur nächsten Phase
Die Projektstelle und die Trägerschaft haben die vielfältigen Erfahrungen aus der Anwendungs- und Erprobungsphase (Distribution, Partnerprojekte, Dialoganlässe, Dienstleistungen) evaluiert. Diese Analyse hat deutlich gezeigt: Die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung hat in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen, aber noch fehlen nachhaltige, starke Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochstehende Arbeit mit Kindern. Deshalb hat die Trägerschaft basierend auf den Resultaten und Erfahrungen der Jahre 2012-2014 den Appell für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung formuliert und publiziert ihn am 20. November 2015. Der Appell ist ein Begleiter für alle, die sich engagieren wollen, um die noch bestehenden Lücken zu schliessen: Er liefert kurze Fakten und Hintergrundwissen, definiert den Handlungsbedarf und zeigt exemplarisch auf, wo heute einzelne Elemente bereits erfolgreich umgesetzt werden.
Mit dem Appell wird die Phase der Etablierung und Verbreitung eingeleitet.