FridayFacts: Schwangerschaftsabbrüche in der Migrationsbevölkerung

28.08.2015 - Gesellschaft, Info-Feed Frühe Kindheit

In der Schweiz werden seit 2002 jährlich rund 11'000 Schwangerschaftsabbrüche gezählt, seit 2011 mit rückläufiger Tendenz. Knapp die Hälfte der betroffenen Frauen, die sich 2014 einem Schwangerschaftsabbruch unterzogen, besitzt eine ausländische Staatsbürgerschaft.

Ausländerinnen deutlich häufiger betroffen
Wie die folgende Abbildung zeigt, ist die Abbruchrate bei den ausländischen Frauen aller Alterskategorien zwei- bis dreimal so hoch wie bei den Schweizerinnen.

Die Abbruchrate variiert stark je nach Herkunftsland: 4.4 von 1'000 Schweizerinnen liessen 2014 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen. Die Rate der Frauen aus Ex-Jugoslawien ist mehr als doppelt so hoch (10,2), bei den lateinamerikanischen Frauen zwischen drei- und viermal höher (15,2) und bei den Afrikanerinnen nahezu achtmal höher (35,1) (vgl. folgende Grafik).

Im internationalen Vergleich tiefe Abbruchrate
Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern ist die Schwangerschaftsabbruchrate in der Schweiz sehr tief – v.a. unter Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren (vgl. folgende Grafik).

Eingeschränkte Aussagekraft der Daten
Die Erhebungen beziehen sich auf die ständige Wohnbevölkerung, damit sind Frauen ohne Aufenthaltsberechtigung oder mit Kurzaufenthaltsausweis nicht mitberücksichtigt. Dies kann zur Überschätzung der Raten für gewisse Nationalitäten führen.

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