FridayFacts: Frauen mit Migrationshintergrund werden früher Mutter

Steigendes Alter bei der Geburt eines Kindes

2013 betrug das mittlere Alter der Schweizer Frauen bei der Geburt eines Kindes 32.1 Jahre, das Alter beim ersten Kind 30.8 Jahre. 1990 betrug das mittlere Alter noch 29.3 Jahre. Das Alter der Geburt eines Kindes nimmt auch bei den Frauen der meisten anderen Nationalitäten zu. Es gibt aber grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen.

Die folgende Grafik zeigt das Ansteigen des Durchschnittsalters der Mutter bei der Geburt seit den späten 70er-Jahren:

Die in der Schweiz lebenden Frauen aus Portugal, der Türkei, Ex-Jugoslawien oder aus Subsahara-Afrika sind durchschnittlich jünger als die Schweizerinnen, wenn sie das erste Kind zur Welt bringen.

Geburtenziffer je nach Herkunft und Staatsangehörigkeit der Frauen

Die im Ausland geborenen unter 30-jährigen Frauen weisen eine höhere Geburtenziffer auf als die in der Schweiz geborenen Frauen derselben Altersklasse. Bei den 15- bis 19-Jährigen ist die Geburtenziffer beinahe sechsmal höher (1,2‰ gegenüber 7,0‰). Zwischen 30 und 40 Jahren setzt eine Trendwende ein.

Nationalitätenspezifisch ist bei den in der Schweiz geborenen Müttern zu beobachten, dass im Alter von 15-29 Jahren die Ausländerinnen eine höhere Fruchtbarkeit verzeichnen, während es in der Altersklasse 30- bis 34-Jährigen umgekehrt ist: Dort weisen die Schweizerinnen eine höhere Geburtenziffer auf (nahezu 30 Geburten mehr je 1‘000 Frauen in jenem Alter).

Folgende Grafik zeigt einen Vergleich der altersspezifischen Geburtenziffer nach Geburtsort und Staatsangehörigkeit der Mutter.

Die folgende Grafik der altersspezifischen Geburtenziffer nach Staatsangehörigkeitsgruppen zeigt, dass bei den unter 30-Jährigen die Geburtenziffer bei Frauen aus europäischen Nicht-EU28- und Nicht-EFTA-Staaten am höchsten ist (120,7‰ bei den 20- bis 24-Jährigen gegenüber 15,2‰ bei den gleichaltrigen Schweizerinnen bzw. 159,0‰ gegenüber 64,1‰ bei den 25- bis 29-Jährigen). Bei den 30-Jährigen und Älteren weisen jeweils die Frauen aus nicht europäischen Staaten die höchste Geburtenziffer auf mit 120,4‰ bei den 30- bis 34-Jährigen und 82,1‰ bei den 35- bis 39-Jährigen. Die Schweizerinnen derselben Altersklassen weisen Werte von 115,3‰ bzw. 71,2‰ aus.

Hintergrund: Definition und Berechnung der Geburtenziffer

Die (altersspezifische) Geburtenziffer entspricht der Zahl der in einem bestimmten Kalenderjahr von Frauen eines bestimmten Alters lebend geborenen Kinder gemessen am mittleren Bestand der Frauen des gleichen Alters im selben Kalenderjahr.

Der Indikator errechnet sich folgendermassen: Geburtenzahl von Müttern im Alter von x Jahren (erreichtes Alter) geteilt durch die durchschnittliche weibliche Wohnbevölkerung im Alter x. Der Indikator wird für das gebärfähige Alter (15–49 Jahre) berechnet und in Promille angegeben

Mehr über das Alter der Frauen bei der Geburt:

• Integrationsindikatoren des BFS – Altersspezifische Geburtenziffer (Daten bis 2013)
• Indikatoren des BFS zur Bevölkerungsbewegung – Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt (Daten bis 2013)

Info-Feed Frühe Kindheit – ein Informationsangebot des Netzwerks Kinderbetreuung

→ Mehr über die Serie #FridayFacts

• FridayFact 1: Mutter-Kind-Gesundheit in der Schweiz (21.08.2015)
• FridayFact 2: Schwangerschaftsabbrüche in der Migrationsbevölkerung (28.08.2015)
• FridayFact 3: Höhere Geburtenziffer in der Migrationsbevölkerung (04.09.2015)

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