Säuglingssterblichkeit nach Staatsangehörigkeit und Herkunft der Mutter
Wird nach der Staatsangehörigkeit der Mutter differenziert, ist festzustellen, dass ausländische Mütter tendenziell eine höhere Säuglingssterblichkeitsrate aufweisen als Schweizerinnen: 4,1‰ gegenüber 3,5‰. Wird nach Geburtsort unterschieden, zeigt sich folgendes: Die Säuglingssterblichkeitsrate der in der Schweiz geborenen Mütter liegt bei 3,4‰, jene der im Ausland geborenen Mütter bei 4,1‰.
Die Säuglingssterblichkeitsrate für die gesamte ständige Wohnbevölkerung beträgt 3,8‰. Dies wird aus der folgenden Grafik ersichtlich.
Totgeburten und Säuglingssterblichkeit nach Nationalität der Mutter
Die Kinder von Müttern aus der Türkei oder Subsahara-Afrika weisen eine signifikant höhere Totgeburten- und Säuglingssterblichkeitsrate auf als die Kinder von Schweizer Müttern. Dasselbe gilt für die Kinder von Müttern mit einem ex-jugoslawischen Herkunftsland, wobei in diesen Fällen gegenüber den Kindern von Schweizer Müttern nur bei der Säuglingssterblichkeit eine signifikante Differenz auftritt. Dies wird in der folgenden Grafik veranschaulicht.
Historische Entwicklung von Totgeburten und Säuglingssterblichkeit in der Schweiz
Bis zu Beginn der 80er Jahre nahm die Säuglingssterblichkeit in der Schweiz stark ab und war im internationalen Vergleich sehr tief. Diese Entwicklung war vorwiegend auf einen Rückgang der Todesfälle in der ersten Lebenswoche zurückzuführen (frühneonatale Sterblichkeit). Nach einer Stagnation in den 80er Jahren hat sich die Säuglingssterblichkeit anfangs der 90er Jahre erneut um einen Drittel verringert, diesmal auf Grund eines Rückgangs der Todesfälle von Kindern im Alter zwischen einem Monat und einem Jahr (postneonatale Sterblichkeit).
Heute sind mehr als die Hälfte der Todesfälle von Kindern im ersten Lebensjahr Folge von Problemen während der Schwangerschaft oder Geburt wie z.B. vorzeitiger Blasensprung, Infektionen, Frühgeburt, Sauerstoffmangel bei der Geburt oder Atemnot beim Neugeborenen. Die angeborenen Missbildungen und Chromosomenanomalien sind Ursache von ungefähr einem Drittel der Säuglingstodesfälle. Der plötzliche Kindstod (SIDS), der 1990 mehr als 17% der Todesursachen bei Säuglingen darstellte, ist stark zurückgegangen und umfasst jetzt ca. 4% der Todesfälle. Weitere Todesursachen sind Unfälle oder Krankheiten.
Quelle: Bundesratsbericht "Gesundheit von Müttern und Kindern mit Migrationshintergrund" in Erfüllung des Postulats Maury Pasquier "Migrationsbevölkerung. Gesundheit von Müttern und Kindern" (12.3966), Bern, 24. Juni 2015, S. 12.
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