Stopp-Masern-Tag
Am 6. November 2015 findet der Stopp-Masern-Tag statt. Man kann seinen Impfausweis ohne Voranmeldung in Arztpraxen und Apotheken kontrollieren lassen.
Ende 2016 werden die Detailresultate der Evaluation der Strategie vorliegen. Unabhängig davon gehen aber die Anstrengungen für eine masernfreie Schweiz weiter. Im Rahmen der breit abgestützten Nationalen Strategie zur Masernelimination von Bund, Kantonen, medizinischen Fachorganisationen und Berufsverbänden gab es insbesondere zwischen 2013 und 2015 zahlreiche Aktionen und Massnahmen.
Das BAG blickt in seinem Bulletin 5/16 auf die Umsetzung der Strategie zurück, zeigt die aktuelle Situation auf und blickt in die nahe Zukunft:
Die drei Hauptziele der Strategie waren 1. mindestens 95% aller zweijährigen Kleinkinder mit zwei Impfdosen vor den Masern und ihren Komplikationen zu schützen, 2. Impflücken bei noch nicht vollständig geschützten Kindern und nach 1963 geborenen Erwachsenen zu schliessen, und 3. Masernausbrüche früh erkennen und in allen Kantonen möglichst rasch unter Kontrolle bringen zu können. Auch sollten in der Schweiz jährlich nicht mehr als acht Menschen an Masern erkranken (< 1 Fall pro Million Einwohner).
Aktivitäten im Bereich Gesundheit und Familien
Unter anderem haben die wichtigsten Fachorganisationen und Berufsverbände im Bereich Gesundheit in der Schweiz (FMH, KHM, SGP, SGGG, SBK) sowie Verbände von Hebammen und Kindertagesstätten mit vielfältigen Aktivitäten zum Ziel der Strategie beigetragen. Mit den Ausbildungsverantwortlichen von Gesundheitsberufen fanden seitens BAG Gespräche statt, um in den Lehrgängen das Wissen zum Masernimpfschutz weiter zu stärken. Für familiennahe Fachpersonen (Hebammen, Mütter- und Väterberatung) wurde von der Berner Fachhochschule ein Kommunikationstraining zum Thema Impfen entwickelt.
2015 hat das BAG ausserdem die Empfehlungen zur Masernprävention in Kindertagesstätten überarbeitet (vgl. Website-Beitrag).
Aktuelle Situation
Dass die Schweiz auf gutem Weg ist, masernfrei zu werden, zeigt sich an den steigenden Durchimpfungsraten. Gemäss den neuesten Daten, während der Periode 2012 bis 2014 jeweils kantonal erhoben, haben in der Schweiz durchschnittlich 93% der zweijährigen Kinder eine erste und 86% auch die zweite Masernimpfung erhalten. Die Zahlen sind praktisch in allen Kantonen und Altersklassen gestiegen: Genf war der erste Kanton, in dem seit 2013 über 95% der Zweijährigen mit zwei Dosen geschützt sind. Genf, Waadt und Freiburg haben ausserdem beiden achtjährigen Schulkindern die angestrebten 95% erreicht. Besonders erfreulich ist, dass gerade Kantone, die bislang unter dem nationalen Durchschnitt lagen, deutliche Fortschritte vermelden. Damit sind die Unterschiede zwischen den Kantonen kleiner geworden. Parallel zu dieser Entwicklung reduzierte sich die Zahl der Masernfälle: von 662 im Jahr 2011 über 63 im 2012 und 176 im 2013 bis auf 23 im 2014. 2015 wurden 35 Masernfälle gemeldet. Die Krankheit trifft vor allem noch Jugendliche und Erwachsene, die nicht oder nur mit einer Impfdosis geschützt sind. Gleichzeitig gab es deutlich weniger Spitaleinweisungen: Ihre Zahl ging von 90 in der Periode 2010 bis 2012 auf 32 in der Periode 2013 bis 2015 zurück.
Blick in die Zukunft
Das Ziel einer masernfreien Schweiz ist näher als je zuvor. Ob es erreicht wurde, lässt sich noch nicht sagen. Aktuell läuft die Evaluation der Strategieumsetzung, deren Resultate bis Ende 2016 zu erwarten sind.
Um das Ziel zu erreichen und diesen Zustand anschliessend aufrechtzuerhalten, braucht es weiterhin die Anstrengungen des Bundes und aller beteiligter Akteure. Wichtig bleibt die Arbeit der Grundversorgerinnen und Grundversorger, die Eltern von Säuglingen bereits bei der ersten Konsultation über Impfungen zu beraten. Eine ausreichende Maserndurchimpfung (≥ 95 %) bei den Zweijährigen hat für die Nachhaltigkeit der Masernelimination Priorität, weshalb es entscheidend ist, allfällige Ängste vor Impfungen ernst zu nehmen, anzusprechen und das Vertrauen zu stärken.
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