Der durchdachte Einsatz digitaler Lernmedien in Kitas kann gemäss Frühpädagogik-Expertin Eva Reichert-Garschhammer eine "pädagogische Chance" sein. Eltern und Fachkräfte, die die Kinder in der sicheren und verantwortungsvollen Nutzung begleiten und für Grenzen und Gefahren sensibiliseren, müssen jedoch einbezogen werden.
Kinder kommen heute bereits zuhause früh mit Smartphones und Tablets in Kontakt, in der Kita nimmt die digitale Bildung bislang aber keinen hohen Stellenwert ein. Eva Reichert-Garschhammer vom Staatsinstituts für Frühpädagogik in München sieht in der Nutzung von Apps und Kindersuchmaschinen sowie Tonaufnahmegeräten und Tablets aber eine Chance: Es gehe darum, dass die Kinder digitale Medien als vielseitig verwendbare Informations-, Kommunikations-, Gestaltungs- und Lernmittel kennen und kompetent nutzen lernen. Dabei gilt es, das Kind mit seinen Bedürfnissen, Interessen und Kompetenzen ins Zentrum zu stellen. So können z.B. Hörspiele oder Bilderbücher entstehen, in denen Kinder ihre eigenen Ideen und Geschichten kreativ zum Ausdruck bringen.
Politisch ist die informationstechnische Bildung in Kitas in Deutschland seit 2004 gewollt, als von der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) und der Kultusministerkonferenz (KMK) entschieden wurde, die Medienbildung in Kitas um die digitale Bildung zu erweitern. In den meisten Bundesländern ist dieses Bildungsziel nun im Bildungsplan verankert. Handlungsbedarf sieht Reichert-Garschhammer vor allem noch in der Qualifizierung und Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte in den Kitas. Zudem bestehe ein sehr hoher Forschungs- und konzeptioneller Entwicklungsbedarf.
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