Der Nationalrat ist gegen eine bezahlte Elternzeit. Er hat am 13.03.2017 die parlamentarische Initiative "Elternzeit. Eine umfassende, ganzheitliche Lösung als Ergänzung zum bestehenden Mutterschaftsurlaub" von Rosmarie Quadranti (BDP) mit 112 zu 71 Stimmen bei 5 Enthaltungen abgelehnt.
Quadranti hatte vorgeschlagen, zusätzlich zum 14-wöchigen Mutterschaftsurlaub einen Elternurlaub von maximal 14 Wochen einzuführen. Dabei wäre festzulegen, zu welchen Teilen dieser vom Vater bezogen werden kann oder muss.
Die Initiantin argumentierte, die Elternzeit würde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Es sei an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen. Elternzeit koste, räumte sie ein. Wenn Frauen nach einem Studium im Beruf blieben, lohne sich dies aber.
Die Gegner machten vor allem finanzielle Gründe geltend. Die Sozialwerke seien bereits stark belastet, zusätzliche Leistungen von bis zu 1,4 Milliarden Franken pro Jahr seien nicht zu finanzieren, fanden sie.
Vor einem Jahr hatte der Nationalrat bereits einen Vorstoss für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub abgelehnt. Die Kosten dafür wurden auf 200 Millionen Franken veranschlagt. Voraussichtlich wird sich aber das Stimmvolk noch zum Thema äussern. Der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse und weitere Organisationen sammeln seit vergangenem Mai Unterschriften für eine Volksinitiative, die einen vierwöchigen bezahlten Vaterschaftsurlaub verlangt. Im Initiativkomitee sitzt auch Rosmarie Quadranti.
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