Kinder aus zugewanderten Familien in Deutschland sind von einem besonders hohen Armutsrisiko betroffen. Zu diesem Schluss kommt eine im April veröffentlichte Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der deutschen Hans Böckler Stiftung.
Die starke Zuwanderung minderjähriger Flüchtlinge nach Deutschland im Jahr 2015 hat gemäss der Studie des WSI zu einem Anstieg der Kinderarmut geführt: Die Studie führt den Anstieg der in armen Familien lebenden Kinder von 19,0 Prozent (2014) auf 19,7 Prozent (2015) auf das hohe Armutsrisiko von nach Deutschland geflüchteten Kindern und Jugendlichen zurück. Kein Zuwachs zu verzeichnen ist bei Kindern ohne Migrationshintergrund und Kindern mit Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren sind.
In absoluten Zahlen sind dies 2015 77‘000 arme Kinder mehr als im Jahr zuvor. Dabei hat das Forschungsinstitut auch innerhalb Deutschlands teilweise grosse regionale Unterschiede hinsichtlich der vorherrschenden Kinderarmut identifiziert.
Um ihre Startchancen zu verbessern und zu verhindern, dass diese Kinder langfristig armutsbetroffen bleiben, ist es essenziell, dass die Kinder Orte der Integration und der sozialen Inklusion besuchen können. Für Kleinkinder spielen dabei Kindertagesstätten eine wichtige Rolle: in Kitas können Kinder in benachteiligten Lebenslagen soziale Kontakte knüpfen und bereits früh sprachlich gefördert werden. Daher muss für geflüchtete Kinder dringend ein besserer Zugang zu Kita-Plätzen geschaffen werden.
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