An der Mitgliederversammlung, die vor dem offiziellen Tagungsprogramm stattfand, wurde Jeannine Schälin vom Marie Meierhofer Institut (MMI) aus dem Vorstand verabschiedet und ihr langjähriger, engagierter Einsatz verdankt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Annika Butters vom MMI sowie Dieter Schürch von der Schweizerischen UNESCO-Kommission.
Nach einer kurzen Pause richtete dann Thomas Rüegg, Schulpräsident von Rapperswil-Jona (sowie Fachperson und Politiker im Bereich der Frühen Kindheit in einem), das Grusswort an die interessierten Fachleute der Frühen Kindheit. Er nutzte die Gelegenheit, einige Projekte der Stadt Rapperswil-Jona im Bereich der Frühen Förderung vorzustellen, darunter das innovative "Familienkafi- dä Träffpunkt für alli", wo sich Familien kennenlernen können: Eltern plaudern, relaxen und trinken Kaffee während die Kinder gemeinsam spielen. Im gleichen Gebäude, dem Familienzentrum RJ, befindet sich auch die Mütter- und Väterberatung und die Beratungsstelle für Familienplanung, Schwangerschaft und Sexualität und dient somit als vernetzte Anlaufstelle für verschiedenste Bedürfnisse von Familien und Kindern.
Diese Vernetzung unter Akteuren im Bereich der Frühen Kindheit war auch Thema im ersten Dialog zwischen Doris Edelmann, Pädagogin, und François Höpflinger, Soziologe und Generationenforscher, die der Frage nachgingen: "Wie verändert sich die Welt der Kinder und Familien?". Vernetzung über Generationengrenzen hinweg und zwischen Familien in der gleichen Nachbarschaft würde in den nächsten 10 bis 15 Jahren zunehmen. Auch die Frage, ob Kinder unter dem heute verbreiteten Leistungsdruck noch Freiräume haben und wie sie sich diese zurückerobern können, wurde rege diskutiert.
In den Pausen zeigte die Kindertheatergruppe Cabakids aus Luzern ihr Können in Tanz, Gesang, Theater und Rap. Sie unterhielt und bot Denkanstösse mit ihren Einlagen zu aktuellen Themen wie Digitalisierung, Freundschaften und Liebe sowie Migration und Integration aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen.
Im zweiten Gespräch zwischen Miriam Gebhardt, Historikerin an der Universität Konstanz und Buchatorin, und Heidi Simoni, Leiterin des MMI, ging es um die Gestaltung von guten Kindheitsbedingungen in der Zukunft. Neben den Kindern wurden auch die sich verändernden Rollen der Eltern, Mütter und Väter diskutiert und inwiefern die Kinderbetreuung Privat- und Staatsangelegenheit ist.
Im interaktiven Workshop kamen dann die Anwesenden selbst zum Zug: Sie richteten Wünsche und Anregungen an die zukünftige Arbeit des Netzwerks Kinderbetreuung Schweiz und schlugen konkrete Massnahmen zu deren Umsetzung vor.
Als Abschluss der Fachtagung und als Beginn der Feier hielt Konstantin Bähr, Leiter der Bildungsplanung – Bildungsdirektion des Kantons Zürich die Laudatio zum elfjährigen Jubiläum des NKS. Er rekapitulierte die Anfänge des Netzwerks, verfolgte dessen Entwicklung bis zum bisherigen Höhepunkt – der Veröffentlichung des Orientierungsrahmens – und nutzte die Gelegenheit, ein persönliches Anliegen an das Netzwerk zu richten: Den Fokus auf die ersten sechs Jahre im Leben der Kinder zu richten, im Sinne eines durchgehenden Bildungsraumes.
Bei der anschliessenden Feier im Hof des Schlosses Rapperswil, begleitet von den drei Musikerinnen von "zunderopsi", wurden die zahlreichen Eindrücke der Fachtagung und die neuen Inputs für das Netzwerk verarbeitet und auf den weiteren Einsatz für Kinder und Familien angestossen.
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