Neue Studie erforscht Qualität in Kitas aus Sicht der Kinder

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In sechs Kitas in verschiedenen deutschen Bundesländern arbeitete das Forschungsteam des DESI während einem halben Jahr daran, die Qualität der Kitas aus der Perspektive der betreuten Kinder zu erforschen. Die Kinder wurden ermuntert, von ihren Erfahrungen und Erlebnissen zu erzählen und den Forscherinnen und Forschern alle Räume und Winkel ihrer Kita zu zeigen. Das Forschungsteam nahm am Tagesablauf teil und konnte die Kinder beim Spielen und anderen Aktivitäten beobachten.

Während der Besuche entstand so das Material, welches für die Studie schliesslich qualitativ ausgewertet wurde: Beobachtungsprotokolle, Videos von Gruppendiskussionen, Mal-Interviews, Kinderzeichnungen sowie per Bild und Ton aufgezeichnete Kitaführungen der Kinder.

Zentrale Erkenntnisse der Studie

In Bezug auf die Frage, was aus Sicht der Kinder eine gute Kita ist, zieht die Studie insbesondere folgende Schlussfolgerungen:

  • Rituale, Regeln und wiederkehrende Abläufe im Kita-Alltag sind für Kinder ein sicherer Rahmen, den sie schätzen. Innerhalb dieses Rahmens wünschen sie sich aber auch Flexibilität und nicht-pädagogisierte Orte, an denen sie ohne Zeitdruck ungestört mit anderen Kindern spielen können.
  • Den Kindern ist es sehr wichtig, im Kita-Alltag über Mitbestimmungsmöglichkeiten zu verfügen. Ebenso ist es wichtig für sie, ihre eigenen Grenzen definieren zu dürfen, also zum Beispiel mal etwas nicht essen zu müssen, ein Lied nicht mitzusingen oder sich eigenständig einen Ort zum Spielen aussuchen zu können.
  • Die Kinder lernen mit Begeisterung Neues und sind stolz, dies auch zu zeigen. Sie wollen sich Herausforderungen stellen sowie ihre Fähigkeiten und auch ihre körperlichen Grenzen testen. Dabei brauchen sie Erwachsene, die ihnen etwas zutrauen, sie ermutigen und ihre besonderen Stärken anerkennen.

Empfehlungen für die Praxis

Die im Auftrag der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) im Rahmen des Programms "Qualität vor Ort" durchgeführte Studie zeigt deutlich auf, dass Kinder ihren Bildungsprozess unterstützt von Erwachsenen aktiv gestalten, wie es auch im Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung erläutert wird.

Das Forschungsteam fordert Kitas und ihre Fachpersonen schliesslich erstens dazu auf, sich in ihrer täglichen Arbeit daran zu orientieren, was aus der Perspektive der jeweils betreuten Kinder (und auch der Familien) ‚gute‘ Qualität ist. Zweitens sollten Kitas ein spezifisches Qualitätsverständnis entwickeln, das zu ihrem je eigenen pädagogischen Profil, dem Sozialraum, den besonderen Familien und Kindern passt.

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