Im ersten Lebensjahr wird beim Menschen der wichtigste Grundstein für die gesamte Sprachentwicklung gelegt. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen immer wieder: der kindliche Schlaf spielt hierfür eine zentrale Rolle.
Nicht nur der Zeitpunkt, sondern auch die Dauer des frühkindlichen Schlafs sind von Bedeutung. Dies haben Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in einer neuen Untersuchung nachgewiesen. Die Forscherinnen präsentierten hierfür Säuglingen in einer kurzen Lernphase zusammengehörende Wörter und Objekte. Dabei kam heraus: Die erste Gruppe von Säuglingen, die nach der Lernphase einen längeren Mittagsschlaf absolvierten, zeigte danach Hirnreaktionen, die bisher nur von älteren Kindern bekannt waren. Sie haben die gehörten Wörter und Objekte bereits in einen Bedeutungszusammenhang setzen können.
Dagegen erinnerten sich Kinder, die nach der Lernphase nicht geschlafen haben, überhaupt nicht an die gehörten Wort-Objekt-Zuordnungen. Eine dritte Gruppe von Babies, die nach der Lernphase kurz geschlafen hatte, zeigte danach die für dreimonatige Kinder typischerweise erwarteten Hirnreaktionen.
Säuglinge verarbeiten also neu Erlerntes intensiv während Schlafphasen. Gleichzeitig hängen die Gedächtnisentwicklung und der Spracherwerb natürlich nicht nur vom Schlaf ab, sondern viel mehr von einem komplexen Wechselspiel zwischen Erlebnissen und Eindrücken in wachem Zustand sowie Verarbeitungsprozessen im Schlaf.
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