Die Auswirkungen von ungesundem Essverhalten auf die körperliche und psychische Gesundheit von Kindern sowie auf das öffentliche Gesundheitssystem sind schwerwiegend. Um einen dauerhaften Wandel zu erzeugen, müssen Familien, Krippen, Kindergärten und Schulen zusammenarbeiten, so das Fachmagazin The Lancet.
Übergewichtige Kinder haben ein grösseres Risiko, an nicht übertragbaren Krankheiten, wie z.B. Diabetes Typ 2, zu erkranken. Ein in der Oktoberausgabe 2017 des Fachmagazins The Lancet veröffentlichter Kommentar weist auf drei Faktoren hin, die der Zunahme von Gesundheitsproblemen bei Kindern in Zusammenhang mit deren Essverhalten entgegen wirken können:
- Gesunde Essgewohnheiten sollen ein integraler Bestandteil des Familienlebens sein. Dafür braucht es ein gewisses Mass an Ernährungswissen und Zugang zu gesunden Lebensmitteln zu erschwinglichen Preisen.
- Schulen sowie Kindertagesstätten und Kindergärten spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Essgewohnheiten von Kindern geht. Es braucht ausgewogene Mahlzeiten in Betreuungs- und Ausbildungsstätten. Zusätzlich soll körperliche Aktivität spielerisch in den Schulalltag integriert werden. Möglichkeiten, Kindern Ernährungswissen mit auf den Weg zu geben, sind auch z.B. der Anbau von Schulgärten oder gemeinsames Kochen und Essen.
- Auch kulturelle und soziale Faktoren prägen das Essverhalten von Kindern. Werbung für Lebensmittel, die zu viel Zucker, Fett oder Salz enthalten, können entscheidend zu ungesunden Essgewohnheiten beitragen. Stattdessen sollten beispielsweise Fahrradwege ausgebaut werden, um Bewegung möglichst früh in das Leben von Kindern einzubauen.
Um mit einem gesunden Ernährungs- und Bewegungsverhalten bereits in der frühen Kindheit die Grundlagen für ein gesundes Leben zu schaffen, sind Kinder auf ein unterstützendes Umfeld angewiesen. Dies umfasst neben den Bezugspersonen der Familie, allen voran den Eltern, auch beispielsweise Kinderärztinnen und –ärzte, Fachpersonen der Mütter- und Väterberatung sowie Betreuungspersonen in Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung. Diese Bezugspersonen sollten sich austauschen und für Kinder gemeinsam eine Umgebung schaffen, in der diese gesund und aktiv aufwachsen können.
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