Die Ausgaben der privaten Haushalte für die Tagesbetreuung ihrer Kinder sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Für ein Kind im Alter von 0 bis 3 Jahren stiegen die Kosten von durchschnittlich 98 Euro im Jahr 2005 auf 171 Euro im Jahr 2015. Für die familienergänzende Betreuung der Kinder ab 3 Jahren bis zum Schuleintritt stiegen die Ausgaben zwischen 1996 und 2015 von 71 auf 97 Euro.
Die Studie des DIW zeigt ebenfalls auf, dass mit der Verstärkung der Subventionierung von Kita-Plätzen in den vergangenen Jahren zwar immer mehr Eltern von der Beitragszahlung befreit wurden. Gleichzeitig sind die tatsächlichen Ausgaben armutsgefährdeter Haushalte für die Kindertagesbetreuung im Verhältnis zu ihrem Einkommen noch immer nahezu gleich hoch wie die Ausgaben finanziell besser gestellter Haushalte.
Die Studie empfiehlt, die Kindertagesbetreuung nicht beitragsfrei zu machen, denn finanziell besser situierte Haushalte würden nach wie vor eine höhere Zahlungsbereitschaft für die familienergänzende Betreuung äussern – sofern auch deren Qualität stimmt. Die Studie hält daher fest, dass die öffentliche Hand in die Steigerung der Qualität der Kindertagesbetreuung investieren sollte. Gleichzeitig halten die Autoren es aus sozialpolitischer Sicht für sinnvoll, finanziell schlechter situierte und armutsgefährdete Familien weiterhin gezielt zu entlasten, indem die Elternbeiträge noch stärker nach dem Haushaltseinkommen gestaffelt werden.
Der Bericht basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), einer gross angelegten multidisziplinären Langzeitstudie, die seit 1984 jährlich in mehreren tausend deutschen Haushalten statistische Daten über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung, Gesundheit, Lebenskosten, Lebenszufriedenheit und weitere Themen erfasst.
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