76‘000 Kinder leben in der Schweiz in Armut; weitere 188‘000 in prekären Lebensverhältnissen. Darauf macht die Caritas in einem neuen Positionspapier aufmerksam. Sie nennt frühe Förderung, eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Familienergänzungsleistungen als wichtigste Instrumente zur Reduktion von Kinderarmut und fordert ein auf Bundesebene verankertes und gesamtschweizerisch ausgerichtetes Vorgehen.
Kinder zu haben kostet in der Schweiz viel und ist daher auch ein Armutsrisiko, wie zuletzt ein kürzlich publizierter Bericht der Städteinitiative Sozialpolitik und der Berner Fachhochschule zeigte.
In einem neuen Positionspapier legt die Caritas dar, dass erstens die direkte finanzielle Unterstützung von armutsbetroffenen Familien notwendig ist. Zweitens müssen aber auch die Startchancen aller Kinder mittels früher Förderung verbessert werden und drittens ist die Bereitstellung von genügenden und bezahlbaren familienergänzenden Kinderbetreuungsangeboten zu gewährleisten, sodass Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern und einer existenzsichernden Erwerbstätigkeit nachgehen können.
Das Caritas-Positionspapier zeigt auf, dass es in verschiedenen Kantonen bereits zahlreiche Good Practice Beispiele gibt. Beispielsweise existiert im Kanton Tessin mit dem freiwilligen Kindergarten ab drei Jahren eine Kinderbetreuungslösung, welche kostenlos und damit auch armutsbetroffenen Familien zugänglich ist, diesen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht und die frühe Förderung der Kinder aus den betreffenden Familien sicherstellt.
Caritas fordert, dass die in Kantonen bestehenden Massnahmen und vereinzelten Handlungsansätze endlich gebündelt und im Rahmen einer nationalen Strategie gegen Armut auf Bundesebene verankert werden. Insbesondere muss nach Auslaufen des befristeten Nationalen Programms gegen Armut Ende 2018 sichergestellt werden, dass gesamtschweizerisch eine Fortsetzung der Bemühungen im Kampf gegen Kinderarmut sichergestellt wird.
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