80% des Gehirnwachstums und der Synapsen-Entwicklung von Kindern geschehen in den ersten drei Lebensjahren. Sensorische Stimulationen entfalten ihre optimale Wirkung sogar schon im ersten Lebensjahr. Trotzdem gibt es heute über 279 Millionen Kinder in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen, die gefährdet sind, ihr Entwicklungspotenzial in Hör- und Sehfähigkeiten sowie motorischen, kognitiven und psychosozialen Fähigkeiten nicht zu erreichen.
Mit dem Ziel 4 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen steht neu eine Grundlage zur Verfügung, die die frühkindliche Entwicklung fokussiert. Damit werden Zahlen zu den Kindern unter 5 Jahren erhoben, die gefährdet sind, ihr Entwicklungspotenzial bezüglich Gesundheit, Lernen und psychosozialem Wohlergehen nicht zu erreichen. Dieses Monitoring beschränkt sich aber derzeit auf Kinder, die von extremer Armut und Wachstumsstörungen betroffen sind. Die Gehirnentwicklung, die bereits im frühen Kindesalter stattfindet und ebenfalls einen wichtigen Faktor für das Entwicklungspotenzial von Kindern darstellt, wurde bisher aufgrund von Datenmangel aber vernachlässigt.
Die Autoren des Artikels fordern deshalb, dass die frühkindliche Entwicklung im Rahmen der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) der Vereinten Nationen vermehrt integrativ verstanden wird. Kinder, die gefährdet sind, ihr Entwicklungspotenzial in sensorischen und motorischen Fähigkeiten nicht zu erreichen, müssen ebenfalls adressiert werden. Nur mit einem integrativen Ansatz kann das nachhaltige Entwicklungsziel 4 auch wirklich erreicht werden.
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