KiGGS-Studie: Gesunde Ernährung darf nicht vom sozialen Status abhängen

Laut Studie ist jedes siebte Kind in Deutschland zu dick: Über 15,4 Prozent der Kinder und Jugendliche zwischen drei und 17 Jahren sind übergewichtig, rund 5,9 Prozent sogar adipös. Gewichtszunahme im Kindes- und Jugendalter führt zu einem hohen Leidensdruck und wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Heranwachsenden aus.

Auffällig ist, dass Kinder und Jugendliche mit sozial schwachem Status die höchsten Risiken für Übergewicht, Zuckerkonsum und Bewegungsmangel haben. Wie die Langzeitstudie belegt, sind sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche körperlich weniger aktiv als Gleichaltrige. Ebenso ist der Konsum von Softdrinks bei dieser Gruppe überproportional hoch, was Übergewicht begünstigt. Zwar haben viele Kindertagesstätten und Schulen gesüßte Getränke aus ihrem Angebot gestrichen. Allerdings bemängelt die Studie nach wie vor, dass die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung noch nicht verbindlich eingeführt worden sind. Zudem haben die bisherigen Präventionsstrategien insbesondere sozialschwache Bevölkerungsschichten nicht erreicht. Die Autoren fordern, dass gesunde Ernährung allen Kindern in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zugänglich ist, unabhängig von ihrem Sozialstatus.

Unter den Empfehlungen der KiGGS-Studie findet sich unter anderem die Einführung von täglich mindestens einer Stunde Sport in Kitas und Schulen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) fordert ebenso ein Verbot für an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel.

Medienbericht:

  • IDW, 28.03.2018

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