Deutschland: Studie fordert Qualitätsoffensive statt bundesweite Kita-Pflicht

Bisher gingen ExpertInnen und PolitikerInnen davon aus, dass vor allem Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien keine Kindertageseinrichtung besuchen, obwohl qualitativ gute Angebote der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung gerade bei diesen Kindern einen positiven Effekt hätten.

Eine neue Studie des DIW zeigt nun aber, dass es sich bei den rund 6 Prozent der Kinder in Deutschland, die keine Kita besuchen, um eine sehr heterogene Gruppe handelt. Darunter sind Kinder aus Familien mit mittleren, hohen und niedrigen Einkommen sowie aus allen Bildungsgruppen.

Eine Kita-Pflicht wäre darum nicht geeignet, um zielgenau Kinder aus sozial benachteiligten Familien zu fördern, so die Studienautorinnen. Die Studie ruft daher dazu auf, vielmehr die Qualität der Kinderbetreuung in den Fokus zu nehmen und in diese zu investieren. Damit kann für optimale Bedingungen der Bildung und Betreuung aller Kinder gesorgt werden. Zudem sollten gezielte Förderprogramme für Kinder aus sozial benachteiligten Familien ausgebaut werden.

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