2015 unterzeichneten 193 Regierungen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und verpflichteten sich damit, die vereinbarten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Der Bundesrat hat nun den Bericht Länderbericht 2018 der Schweiz zur Umsetzung der Agenda 2030 verabschiedet. Dieser beinhaltet auch eine erste Bilanz zum Unterziel 4.2, das die Förderung der frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung betrifft.
Wo steht die Schweiz bezüglich einer nachhaltigen und weltverträglichen Entwicklung? Dieser Leitfrage folgt der Länderbericht zur Agenda 2030, den der Bundesrat nun veröffentlichte. Der Bundesrat kommt insgesamt zum Schluss, dass die Schweiz bei der Umsetzung der Agenda 2030 sehr gut auf Kurs ist, jedoch auch noch einige Herausforderungen bestehen, z.B. betreffend den nachhaltigen Konsum von Gütern.
Umsetzung des Unterziels 4.2 für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung
Die Agenda 2030 beinhaltet insgesamt 17 Ziele, wovon Ziel 4 das Thema Bildung betrifft. Das Unterziel 4.2 besagt: Bis 2030 soll sichergestellt werden, dass alle Mädchen und Jungen Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Erziehung, Betreuung und Vorschulbildung erhalten, damit sie auf die Grundschule vorbereitet sind.
Zum diesem Unterziel 4.2 betreffend frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung erwähnt der Bericht die folgenden Punkte (vgl. Bericht des Bundesrats, S. 8):
- Die Schweiz hat Angebote für familienergänzende Frühförderung in den letzten Jahrzehnten stark ausgebaut.
- Herausforderungen sind die Sicherstellung der Ausbildung von qualifiziertem Fachpersonal, die finanzielle Tragbarkeit der Kinderbetreuung, die Erstellung eines nationalen Monitoring- und Reportingsystems sowie die sprachliche Frühförderung.
- Der Bericht nennt zudem die Förderung von Inklusion und Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich als einen Schwerpunkt des Bildungsengagements der Schweiz in ihrer internationalen Zusammenarbeit mit anderen Ländern.
Kritik der Zivilgesellschaft
Verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGO), beispielsweise Caritas, BioVision und AllianceSud, beurteilen die bisherige Umsetzung durch die Schweiz allerdings kritischer als der Bundesrat und kritisieren den Länderbericht scharf. Insbesondere beanstanden sie, dass der Bericht die bestehenden Lücken und Herausforderungen der Schweiz bei der Umsetzung der Agenda nicht klar benennt.
2017 hatte der Bund in einem partizipativen Prozess mit über 170 Vertretenden der NGO/Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Wissenschaft eine Gesamtbeurteilung der Schweizer Umsetzung der Agenda 2030 vorgenommen. Die NGO kritisieren nun, dass die in der Konsultation festgestellten Probleme und der Handlungsbedarf in der Schweizer Umsetzung der Agenda 2030 vom Bundesrats-Bericht nicht aufgenommen werden und nicht konkret aufgezeigt wird, mit welchen politischen Massnahmen der Bund die Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 erreichen will.
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