Gemäss dem Ergebnisbericht zur Studie spielen die befragten Kinder gerne miteinander, bewegen sich draussen oder lassen sich Geschichten vorlesen. Im Gegenzug schauen sie aber auch gerne Fernsehen und hören Musik. Zudem sind ihnen Videogames wichtig, die vor allem auf Konsolen aber auch auf Tablets und Smartphones gespielt werden. Das Internet jedoch nutzen nur wenige Kinder unter acht Jahren, was aber auch mit der noch nicht so entwickelten Lese- und Schreibkompetenz jüngerer Kinder zusammenhängt.
Eltern sind Vorbilder
Die meisten der befragten Kinder können einzelne Geräte wie CD-Player, Radio oder TV selbst einschalten, einen Kanal wechseln oder eine CD einlegen. Sie stossen dabei aber schnell an ihre Grenzen und werden dann von älteren Geschwistern oder den Eltern unterstützt. Rund die Hälfte der Kinder haben sich diese digitalen Fähigkeiten selbst beigebracht oder abgeschaut. Die Gründe für die Nutzung digitaler Medien sind vielfältig. Am wichtigsten scheint für die Kinder das soziale Umfeld zu sein.
Digitale Medien als Ablenkung
Viele Eltern setzen digitale Medien ein, um ihre Kinder zu beschäftigen, während sie Hausarbeiten erledigen. Ausserdem zeigt sich, dass die 4- bis 7-Jährigen nur wenig im Haushalt mithelfen. Viele Eltern schätzen den zunächst beruhigenden Effekt von digitalen Medien und setzen sie bewusst dann ein, wenn Kinder unruhig sind. Die Mehrheit greift auch auf informative Medieninhalte zurück und rund die Hälfte der Eltern setzen Lernsoftware und -Apps ein.
Viele Eltern haben aber Angst vor dem hohen Suchtpotenzial der digitalen Medien. Zudem sorgen sie sich, dass ihre Kinder mit unpassenden Inhalten in Kontakt kommen könnten. Die Studienverantwortlichen empfehlen daher, Kinder beim Medienkonsum zu begleiten und zu beobachten. So können Eltern die Medieninhalte anpassen, wenn Kinder ängstlich reagieren.
Zeit- und Häufigkeitsbeschränkungen üblich
Fast alle der befragten Familien haben für die Mediennutzung ihrer Kinder im Alter von 4 bis 7 Jahren Regeln aufgestellt. Medien wie Hörbücher oder CDs dürfen die Kinder meist uneingeschränkt nutzen. Hingegen existieren in fast allen Familien Zeit- und Häufigkeitsbegrenzungen beim Fernsehen und bei Videos (z.B. bei YouTube).
Diese Beschränkungen haben einen direkten Einfluss auf den Medienkonsum der Kinder, da sie meist nicht ohne elterliche Hilfe auskommen. Oft ist die Nutzung auch durch eingespielte Abläufe und Rituale in den Wochen- oder Tagesablauf eingebunden.
Eltern kontrollieren aktiv Mediennutzung
Medienerziehung ist für Eltern ein ständiger Aushandlungsprozess, denn Kinder können sich in diesem Alter selbst noch keine zeitlichen Grenzen setzen. Regeln stehen zudem häufig in Konflikt mit dem Medienverhalten in anderen Familien. Eltern greifen meist dann ein, wenn sie das Gefühl haben, dass die Nutzung aus dem Ruder läuft.
"Während die zeitliche Kontrolle gut durchsetzbar ist, sind Regeln bei Inhalten schwieriger", so der Co-Projektleiter der ADELE-Studie, Gregor Waller. "Deshalb schwanken viele Eltern zwischen aktiver und passiver Kontrolle." Meist sind Eltern aber in Sicht- oder Hörweite, um Inhalte zu überwachen. Zudem kontrollieren sie die Mediennutzung auch, indem sie die Geräte verwalten und Inhalte auswählen. Den meisten Eltern ist es wichtig, eine klare Haltung zu haben und konsequent zu bleiben. Wenn sich die Kinder dennoch nicht von der digitalen Aktivität lösen können, wird nicht selten auch ein Verbot ausgesprochen.
Weitere Informationen