Die Stadt Zürich hat die erste Phase ihres Pilotprojekts "Tagesschule 2025" mittels Befragung der Schülerinnen und Schüler, der Eltern, Schulteams und beteiligten Behörden sowie Daten- und Dokumentenanalysen umfassend evaluieren lassen. Der Schlussbericht zieht generell eine positive Bilanz und zeigt die hohe Akzeptanz des Modells bei Kindern, Eltern und Schulpersonal auf. Knackpunkte sind die Organisation der Mittagszeit und die Bereitstellung und Organisation der Personal- und Infrastrukturressourcen.
Wie bewähren sich der gebundene Mittag und die weiteren Kernelemente der Tagesschule 2025 bei Eltern, Kindern und Schulteams? Wie setzten die Pilotschulen die Vorgaben um und welche Herausforderungen stellten sich ihnen? Wie wirkt sich die verkürzte Mittagspause auf Schulpersonal und Kinder aus? In einer begleitenden Evaluation untersuchte das Forschungs- und Beratungsbüro Interface unter anderem diese Fragen.
Generell hohe Akzeptanz bei Kindern, Eltern und Lehrpersonen
Bei Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Schulteams zeigt sich eine insgesamt hohe Akzeptanz gegenüber der Tagesschule 2025. Eltern schätzen die bessere Planungssicherheit und damit bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Kinder schätzen die Spiel- und Freizeitmöglichkeiten über Mittag und Schulteams die intensivere Zusammenarbeit zwischen Unterricht und Betreuung.
Die Schülerinnen und Schüler seien selbständiger geworden, pflegten verstärkt Kontakte über die Klassengrenzen hinweg und übernähmen teilweise mehr Verantwortung. Nur 10 % der Eltern meldeten ihre Kinder vom Tagesschulbetrieb ab.
Herausforderungen: Rückzugsmöglichkeiten und Organisation der Mittagszeit
Kritisch betrachtet werden unter anderem die Rückzugsmöglichkeiten für Personal und Kinder sowie die Lärmimmissionen beim Mittagessen. Durch die Tagesschule verkürzt sich die Mittagszeit, weil die Wegzeit der Schülerinnen und Schüler wegfällt.
Das Tagesschulmodell birgt generell sehr hohe organisatorische, personelle und infrastrukturelle Herausforderungen, z.B. betreffend Mobiliar, Personalressourcen und Betreuungsschlüssel. Die grösste Herausforderung bleibt die Gestaltung der unterrichtsfreien Zeit, welche die Kinder an der Schule verbringen.
Empfehlungen: Austausch zwischen den Pilotschulen, Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen
Der Bericht attestiert dem Tagesschul-Modell in der Stadt Zürich insgesamt grosses Potenzial im Bereich der Kooperation von Bildung und Betreuung und des formellen und informellen Lernens.
Abschliessend formuliert der Bericht verschiedene Empfehlungen: So soll zum Beispiel der Austausch unter den Pilotschulen intensiviert, die Kommunikation mit den Eltern weiterhin sorgfältig umgesetzt und die schulamtsinternen Vorgaben zu Infrastruktur, Personalressourcen, Betreuungsschlüssel und Qualifikation des Personals laufend überprüft und wo nötig angepasst werden.
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