Die im Rahmen des «Nationalen Programms zur Prävention und Bekämpfung von Armut» (NAP) entstandene Studie «Armut und Schulden in der Schweiz» beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Armut und Verschuldung in der Schweiz und untersucht bestehende Ansätze zur Bewältigung von Verschuldung. Besonders oft von Zahlungsrückständen und daraus resultierenden Schulden betroffen sind unter anderem Familien mit Kindern.
Armutsgefährdete Menschen haben überdurchschnittlich häufig Zahlungsrückstände. Angebote der Schuldenberatung sind oft darauf ausgerichtet, für Personen, die noch über finanziellen Spielraum verfügen, eine Lösung zu finden. Dies ist bei armutsbetroffenen Personen nicht der Fall, womit ihnen mit den üblichen Massnahmen auch nicht geholfen werden kann. Die Studie "Armut und Schulden in der Schweiz. Ansätze der Schuldenbewältigung und ihr Beitrag zur Armutsprävention und -bekämpfung" zeigt auf, dass für armutsbetroffene Personen zu wenig Möglichkeiten existieren, eine Verschuldungssituation zu bewältigen.
Eine von Zahlungsrückständen besonders betroffene Personengruppe sind unter anderem Familien mit Kindern. Gemäss der Studie wiesen 2013 23 Prozent dieser Familien mindestens einen Zahlungsrückstand sowie 10 Prozent mindestens zwei Zahlungsrückstände auf. Dies ist ein viel häufigeres Auftreten von Zahlungsrückständen als bei Familien ohne Kinder.
Mit der betroffenen Gruppe "Familien mit Kindern" sind genau jene Haushalte vermehrt von Zahlungsrückständen aus finanziellen Gründen betroffen, die auch überdurchschnittlich oft Sozialhilfe beziehen und die höchsten Schulden aufweisen. Etwa doppelt so viele Familien mit als ohne Kinder können Rechnungen (z.B. für Wasser, Strom, Gas, Heizung, Krankenkassenprämien, Steuern etc.) nicht fristgerecht begleichen.
Der Teufelskreis von Armut und Schulden, in den die Familien so unter Umständen geraten, wirkt sich auch auf die betroffenen Kinder fatal aus. Erfährt ein Kind bereits in jungen Jahren Armut, kann dies schwerwiegende Folgen für seine Entwicklung wie auch für sein späteres Leben im Erwachsenenalter haben, wie bestehende Forschung bereits aufgezeigt hat.
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