Das Mikrobiom von Kindern im Darm entwickelt sich in drei Phasen. Bis zum Alter von 14 Monaten befinde sich die Bakterien-Welt im Verdauungstrakt in der Entwicklungsphase. Im Alter von 15 bis 30 Monaten findet eine Übergangsphase statt. Ab einem Alter von 31 Monaten beginnt die stabile Phase.
Bei den Kindern, die durch natürliche Entbindung und nicht per Kaiserschnitt zur Welt kamen, fanden die Forscher tendenziell vermehrt Bakterien aus der Gattung der Bacteroides. Jene Babys, die diese Gruppe vermehrt aufwiesen, verfügten besonders früh über eine hohe Keimvielfalt. Dieser Mikroben-Reichtum gilt generell als günstig. Auch Stillen geht mit einem erhöhten Vorkommen von Bifidobakterien einher.
Neben der Geburt und dem Stillen beeinflussen aber auch z.B. Geschwister, Haustiere und der Wohnort die Zusammensetzung der Darmflora. Im Erwachsenenalter ist es durch äussere Faktoren wie Ernährung oder spezielle Behandlungen langfristig nicht möglich, die Darmflora wesentlich zu beeinflussen. Deshalb sei die Phase der frühen Kindheit kritisch, um ein vielfältiges und funktionierendes Mikrobiom im Darm zu entwickeln. Die Bakterien-Zusammensetzung im Verdauungstrakt kann Krankheiten im späteren Lebensverlauf wie Autoimmunkrankheiten und Diabetes Typ 1 begünstigen oder verhindern.
Die Forschenden aus vier Ländern untersuchten für die Studie mehr als 12‘000 Stuhlproben von rund 900 Kindern im Alter von 3 Monaten bis vier Jahren. Die Studie wurde in der renommierten naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.
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