Kanton Solothurn: Nachfrage nach Kinderkrippen-Plätzen ist da - aber diese sind zu teuer

In den 16 Jahren seit dem in Kraft treten des Bundesgesetzes über die Finanzhilfen für familienergänzende Kinderbetreuung wurden um die 80 Beitragsgesuche aus dem Kanton Solothurn bewilligt. Aktuell gibt es im Kanton 63 Kindertagesstätten und Horte mit insgesamt 1468 Plätzen, welche der kantonalen Bewilligungspflicht unterstehen. Dies zeigen die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik. Gemäss einem Beitrag in der Solothurner Zeitung werden im Kanton Solothurn jedoch vergleichsweise wenige Betreuungsplätze mithilfe der Bundesfinanzhilfen für familienergänzende Betreuung geschaffen. Vor allem in den letzten Jahren wurden weniger Gesuche aus dem Kanton Solothurn gestellt.

Markus Schär, Leiter der Fachstelle Familie und Generationen des kantonalen Amts für soziale Sicherheit, hält fest, dass in den städtischen Gebieten die Nachfrage nach Betreuungsplätzen tatsächlich weitgehend gedeckt ist. Das Hauptproblem ist gemäss Schär jedoch, dass subventionierte Betreuungsplätze fehlen. Gerade Eltern mit bescheidenerem Einkommen würden sich nach wie vor nicht so viel familienergänzende Betreuung leisten können, wie sie eigentlich nachsuchen würden.

Ein Bericht des Büros Ecoplan im Auftrag des Amtes für soziale Sicherheit des Kantons Solothurn, welcher die Situation der familienergänzenden Kinderbetreuung im Kanton untersuchte, kam bereits im Jahr 2016 zum Schluss, dass nicht genügend subventionierte Betreuungsplätze für Kinder im Vorschulalter zur Verfügung stehen. Der Kanton empfiehlt den Gemeinden, in Betreuungsangebote zu investieren – vorzugsweise über die Abgabe von Betreuungsgutscheinen an die Eltern.

Zurzeit führt der Kanton Solothurn in den Gemeinden Erhebungen durch, um zu erfassen, ob ein Gesuch beim Bund für eine Finanzhilfe zur Erhöhung von kantonalen und kommunalen Subventionen für die familienergänzende Kinderbetreuung eingereicht werden kann. Mit dieser Finanzhilfe des Bundes sollen die Kantone und Gemeinden Anreize erhalten, selbst mehr Subventionen für die familienergänzende Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen, sodass letztlich die Betreuungskosten der Eltern gesenkt werden können. Mit den zusätzlichen Bundesgeldern würden die Krippensubventionierungen in Solothurn auf der kommunalen Ebene vorangetrieben werden können.

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