Bereits 2016 kündigte der Kanton Bern an, dass er den Gemeinden im Jahr 2019 die Einführung des Betreuungsgutschein-Systems ermöglichen wolle. Dies wird nun Tatsache: Ab August sollen alle Gemeinden den Eltern Betreuungsgutscheine abgeben und sie so bei der Finanzierung eines Betreuungsplatzes in einer Kita oder Tagesfamilie unterstützen. Die Gemeinden haben nun zwei Jahre Zeit, auf das System umzustellen. Ab 2021 soll es dann im Vorschulbereich nur noch das Gutscheine-System geben.
Die Gemeinden erhalten die Möglichkeit, den Eltern einkommensabhängige Gutscheine abzugeben, die sie bei einer Kindertagesstätte oder bei einer Tagesfamilienorganisation ihrer Wahl einlösen können. Mit dem Gutschein werden die Betreuungskosten für die Eltern vergünstigt. Die Gemeinden können die Anzahl der Gutscheine limitieren. Eltern, die Betreuungsgutscheine beantragen wollen, müssen unter anderem den Betreuungsbedarf nachweisen. Eltern können die Gutscheine dann im ganzen Kanton in jedem zum System zugelassenen Angebot ihrer Wahl einlösen.
Der Kanton Bern finanziert jeden Betreuunsgutschein mit; 20% der Kosten eines Gutscheins müssen die Gemeinden übernehmen. Dass der Kanton mitfinanziert, stellt einen Anreiz zur Entwicklung eines bedarfsgerechten kommunalen Betreuungsangebots dar. Gleichzeitig bleibt es in der Hand jeder einzelnen Gemeinde, wie viele Gutscheine sie an Eltern herausgibt. Damit bleibt auch noch die Frage offen, ob die Umsetzung des neuen Systems tatsächlich kostenneutral erfolgen kann, wie es die Berner Regierung anstrebt. Geben die Gemeinden sehr viele Gutscheine heraus, ist mit Mehrkosten zu rechnen.
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