Die Fachstelle «Kinder Jugend Familie» der Stadt Luzern stellt im ersten Infoletter 2019 zur Frühen Förderung Handlungsansätze zum Umgang mit suchtgefährdeten Familien in familienergänzenden Betreuungsangeboten vor.
Der Infoletter 1/2019 Frühe Förderung der Stadt Luzern berichtet über die wichtigsten Erkenntnisse aus der Weiterbildung von Akzent Prävention und Suchttherapie und der Anlaufstelle "Paradiesgässli", welche im Rahmen der „Nationalen Aktionswoche für Kinder von suchtkranken Eltern“ durchgeführt wurde.
Fachpersonen aus familienergänzenden Betreuungsangeboten nehmen eine wichtige Rolle für Kinder und deren Familien ein. Gerade für Kinder mit suchtkranken Eltern ist es wichtig, verlässliche Beziehungen mit Erwachsenen aufzubauen. Spielgruppen, Tagesfamilien und Kitas stellen für diese Kinder einen Ort zum Verschnaufen von der oftmals angespannten Atmosphäre zuhause dar. Nicole Tobler von Akzent Prävention und Suchttheraphie weist darauf hin, dass Eltern gegenüber Verständnis und Vertrauen aufgebracht werden muss, damit sie über ihre Krankheit sprechen und Hilfe annehmen. Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung der Betreuungspersonen zu allen Eltern beginnt in der Kita, der Spielgruppe oder der Tagesfamilie bei der ersten Kontaktaufnahme und muss bei jeder Begegnung gefestigt werden.
Oftmals besteht bei einem Verdacht auf ein familiäres Suchtproblem ein vorschneller Aktionismus seitens Betreuungspersonen. Um dies zu verhindern, sollten Betreuungspersonen auf den Beziehungsaufbau mit den Eltern bedacht sein und auf verschiedenen Ebenen aktiv werden:
- Erkennen – Anzeichen für Suchterkrankungen im familiären Umfeld eines Kindes erkennen. Als Hilfsmittel dient die Checkliste „Erkennen“ im Leitfaden „Frühintervention in der familienergänzenden Kinderbetreuung“.
- Selbstreflexion: Betreuungspersonen sollen regelmässig ihre eigenen Wertvorstellungen und Vorteile reflektieren.
- Reflexion im Team: Ein regelmässiger Austausch im Team über Beobachtungen hilft um das weitere Vorgehen zu bestimmen.
- Vernetzung: Um eine Situation neutral einzuschätzen, hilft eine Besprechung mit externen Fachpersonen, die auf suchtgefährdete Familien spezialisiert sind.
Weitere Informationen: