Die Lebensphase von 0 bis 4 Jahren ist für die gesunde Entwicklung eines Kindes enorm wichtig und beeinflusst die Gesundheit bis ins Erwachsenenleben. Für die frühkindliche Prävention und Gesundheitsförderung ist im Wesentlichen die Familie des Kindes zuständig. Der wissenschaftliche Bericht der ZHAW im Auftrag des BAG untersucht in vier Kapiteln die aktuelle Datenlage zur Gesundheit und das Wissen zur Gesundheitslast in der frühen Kindheit und stellt verschiedene evaluierte Projekte zur Erreichbarkeit von Familien in vulnerablen Situationen zusammen. Zudem wird geschätzt, wie hoch der Anteil an Kindern ist, welcher Vulnerabilitätsfaktoren wie Armut, Gewalt und Suchtmittelmissbrauch der Eltern ausgesetzt ist.
Ungenügende Datengrundlage zu Gesundheitsindikatoren für die frühe Kindheit in der Schweiz
Wie der Bericht zeigt, ist die Datenlage zu Gesundheitsindikatoren in der frühen Kindheit mangelhaft und es bestehen Unsicherheiten, wie viele Kinder erkrankt oder gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Es wird daher gefolgert, dass ein systematisches Kindergesundheits-Monitoring in der Schweiz auf nationaler Ebene sinnvoll wäre.
Vulnerable Familien in der Schweiz
Die Recherchen und Analysen im Rahmen der Übersichtarbeit ergeben, dass in den Kantonen ein vielfältiges Angebot zur Erreichung von vulnerablen Familien besteht. Diese Projekte umfassen Angebote zur frühen Förderung, niederschwellige Elternbildung zur Gesundheit und Erziehung, Informationsvermittlung durch aufsuchende Angebote sowie Netzwerke für Fachpersonen. Der Zugang zu diesen Angeboten ist jedoch ungleich verteilt und nicht in allen Kantonen gleich gewährleistet. Um einen besseren Überblick zu erhalten, wird empfohlen, eine nationale Plattform einzurichten, um die Koordination unter Fachpersonen und die Beratung von Eltern zu verbessern.
Fazit der wissenschaftlichen Übersichtsarbeit zur Gesundheit und Prävention
Massnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention in der frühen Kindheit sind von enormer Bedeutung für die Verhinderung von Krankheiten und die gesunde Entwicklung. Abschliessend wird mit der Übersichtstudie darauf hingewiesen, dass es in der Schweiz einer verbesserten Datengrundlage für die Altersgruppe der 0- bis 4-Jährigen sowie einer Sichtbarmachung und Vernetzung der Angebote für vulnerable Familien bedarf, um so den Bedürfnissen der Familien in vulnerablen Lebensumständen gerecht zu werden.
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