Im Jahr 2014 veröffentlichte die Bildungsdirektion Kanton Zürich erstmals Kurzfilme zu Lerngelegenheiten im Alltag für Kinder bis 4 Jahre. Diese beziehen sich massgeblich auf den «Orientierungsrahmen für die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung», den die Schweizerische UNESCO-Kommission und das Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz herausgegeben haben. Der Orientierungsrahmen zeigt auf, wie Kinder die Welt entdecken und wie Erwachsene sie dabei begleiten können. Die «Lerngelegenheiten für Kinder» thematisieren folgende sechs Bereiche: «Mit allen Sinnen lernen», «Miteinander lernen», «Miteinander reden», «Ermuntern und stärken», «Herausfordern und unterstützen», «Mitwirken und dazugehören». Unterstützt wurde das Projekt durch den Lotteriefonds Kanton Zürich, die Jacobs Foundation, die Stiftung Mercator Schweiz, die Viktor Dürrenberger-Stiftung Zürich und das Marie Meierhofer Institut für das Kind Zürich.
Anhand der Kurzfilme zur frühen Sprachbildung wird dargelegt, wie Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren zur «Sprache» kommen und wie sie dabei durch Bezugspersonen und / oder Fachpersonen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung im Alltag begleitet werden können.
Die Filme zur frühen Sprachbildung ergänzen die erste Serie. Fachlicher Bezugspunkt bildet hierbei das Fachkonzept «Frühe Sprachbildung» (2017), das von der Pädagogischen Hochschule Thurgau und dem Marie Meierhofer Institut für das Kind im Auftrag der Bildungsdirektion Kanton Zürich entwickelt wurde. Elementarer Bestandteil des Fachkonzepts sind die sechs «Leitlinien der frühen Sprachbildung»: «Gesprächsanlässe im Alltag erkennen und nutzen», «Gespräche unter Kinder ermöglichen», «Die Qualität der Interaktion sicherstellen», «Sprache vielfältig gestalten», «Zugänge zu früher Literalität eröffnen», «Mehrsprachigkeit wertschätzen und unterstützen». Die Leitlinien, durch Beispiele veranschaulicht, zeigen auf, welche Bedeutung diese «Leitthemen» für den Erwerb sprachlicher und kommunikativer Fähigkeiten des Kindes hat und welche Unterstützungsmöglichkeiten sich der erwachsenen Bezugsperson bieten. «Frühe Sprachbildung 2019» wurde unterstützt durch den Lotteriefonds Kanton Zürich, die Stiftung Mercator Schweiz, das Marie Meierhofer Institut für das Kind, die Pädagogische Hochschule Thurgau und das Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz.
Die Kurzfilme wollen inspirieren, informieren und anregen, damit Bildungsprozesse von Kleinkindern im Alltag erkannt und aufgegriffen werden können. Denn Bildungsprozesse in der frühen Kindheit sind an konkrete Alltagssituationen gebunden. Diese geben wertvolle Impulse für den gemeinsamen Dialog und dementsprechend die frühkindliche Sprachbildung.
Entstanden ist eine eindrückliche Plattform mit 65 Filmen zum frühkindlichen Lernen im Alltag, davon 25 Kurzfilme zur frühen Sprachbildung (in 13 Sprachen verfügbar), und Kommentarfilme in deutscher, französischer, italienischer und englischer Sprache verfügbar. Im Rahmen der Kommentarfilme erläutern Expert*innen verschiedene Aspekte des kindlichen Spracherwerbs, während die Kurzfilme zum frühkindlichen Lernen Bezugspersonen befähigen die frühe Sprachbildung bei Kleinkindern zu fördern. Die Kurzfilme werden jeweils durch fachliche Begleitkommentare ergänzt, welche sich auf das Fachkonzept «Frühe Sprachbildung» beziehen.