Die Qualität familienergänzender Bildung, Betreuung und Erziehung umfasst grundsätzlich drei Dimensionen – die Struktur-, Orientierungs- und Prozessqualität. Diese werden folgend kurz ausgeführt.
Strukturqualität
Die Qualität der Angebote frühkindlicher Förderung, Betreuung und Erziehung ist stark von der Qualifikation der Mitarbeitenden abhängig. Mindestens zwei Drittel der Betreuungspersonen müssen hierfür über eine anerkannte Ausbildung in Pädagogik verfügen. Die Betreuungsrelation, die Anzahl betreuender Kinder pro Betreuungsperson, bestimmt die unmittelbare pädagogische Arbeit. Der sog. Betreuungsschlüssel zur Eruierung eines vorteilhaften Betreuungsverhältnisses berücksichtigt dabei neben Alter der Kinder auch die Qualifikation der Betreuungsperson. Das Alter und die Anzahl der Kinder sind auch bei der Bestimmung der Maximalzahl wichtig (Betreuungsverhältnis, Balance zwischen Ruhe und Aktivität, usw.). Die zur Verfügung stehenden Infrastrukturen ermöglichen es, Kinder in ihrer Entwicklung und Selbstständigkeit zu unterstützen. Schutz, Sicherheit und Gesundheit der Kinder ist, u.a. durch die Umsetzung hygiene- und sicherheitstechnischer Richtlinien, jederzeit gewährleistet. Kindertagestätten verfügen als professionelle Unternehmen über definierte Organisationsstrukturen und Managementprozesse. Als lernende Organisation wird die Qualität laufend systematisch weiterentwickelt und evaluiert.
Orientierungsqualität
Im Fokus stehen das Wohl und die Rechte der Kinder. In der familienergänzenden Kinderbetreuung sind der Schutz der Kinder und die Verhältnisprävention gewährleistet. Die pädagogischen Grundsätze und Werte der Institution werden in einem Leitbild festgeschrieben. Dieses dient der Orientierung von Mitarbeitenden, Eltern und Interessierten und findet seine Konkretisierung im pädagogischen Konzept des Betriebs. Für die Orientierungsqualität bedeutend sind ebenfalls die Handlungskompetenzen in Pädagogik wie auch deren laufende Weiterentwicklung (Förderung von Weiterbildung, Selbstreflexion und Hospitationen).
Prozessqualität
Die individuelle Begleitung und Förderung von Kindern in deren Entwicklung durch das Betreuungspersonal erfolgt durch die Ermöglichung eines vielfältigen und anregenden Lernumfelds. Die Interessen und Bedürfnisse der Kinder im jeweiligen Entwicklungsstand werden in der pädagogischen Planung integriert. Die Beziehungen zu den Kindern werden durch die Betreuungspersonen verlässlich und wertschätzend gestaltet. Die Eingewöhnungsphase wie auch andere Übergänge stellen für Kinder wichtige Entwicklungs- und Lernfelder dar. Die Unterstützung des Kindes bei diesen «Übergängen» ist ein bedeutender Aspekt der Prozessqualität und wird massgeblich durch die Bildungs- und Erziehungszusammenarbeit der relevanten Bezugspersonen des Kindes ermöglicht. Die Beobachtung des kindlichen Verhalten und ein auf die Befindlichkeiten des Kindes ausgerichteten Handelns ist dabei von grosser Bedeutung. Im Zentrum steht dabei wie immer das Kindeswohl.
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